Wofür wir stehen / Globaler Ausgleich

Landwirtschaft

Die derzeitige Landwirtschaftspolitik in der Schweiz ist auf stetiges Wachstum ausgelegt und bevorzugt grosse Industriebetriebe. Während zwischen 2000 und 2022 die Anzahl der Landwirtschaftsbetriebe von rund 70’000 auf etwas unter 50’000 gefallen ist, ist die durchschnittliche Nutzfläche pro Betrieb von rund 14 Hektaren auf rund 21 Hektaren angestiegen. Durch den Kostendruck werden gerade Kleinbäuer:innen zum Einsatz giftiger Pestizide, übermässiger Verwendung von Gülle und weiteren umweltschädlichen Praktiken gezwungen. Das Sterben der kleineren Bauernbetriebe belastet Mensch und Natur massiv.
Die Landwirtschaft der Zukunft muss sich mit Fragen wie der Ernährungssicherheit für eine wachsende Bevölkerung, dem Klimawandel, der geringen Artenvielfalt, hohen Nitratwerten im Grundwasser und einem absehbaren Phosphormangel auseinandersetzen. Dazu müssen wir die Politik ändern, damit sich Bäuer:innen nicht mehr zwischen finanzieller Stabilität und ökologischem Anbau entscheiden müssen.

  • Neues Finanzierungssystem mit Anreizen einführen
    Subventionen für umweltschädliche landwirtschaftliche Praktiken und die Zahlungen pro Hektar Landbesitz sollen abgeschafft und für Anreize zu wünschenswerten landwirtschaftlichen Praktiken eingesetzt werden. Der Übergang zu einem Modell der regenerativen Landwirtschaft soll unterstützt werden, bei der nachhaltige und ökologische Lebensmittel, die Wiederherstellung der Bodengesundheit, die Reduzierung von Pestiziden, eine nachhaltige Wasser- und Bodennutzung, die Umkehrung des Verlusts der biologischen Vielfalt und der Tierschutz im Fokus stehen. Bäuer:innen sollen in dieser Übergangszeit sowohl finanziell als auch mit Know-How unterstützt werden.

  • Fonds für den grünen Wandel einführen
    Es soll ein Fonds für den grünen Wandel in der Landwirtschaft eingerichtet werden, damit Bäuer:innen zinsgünstige Darlehen und staatliche Haftungen für die Anpassung an den grünen Wandel erhalten können. So sollen die Betriebe in der Erfüllung der Nachhaltigkeitsanforderungen, in der Wiederherstellung von Lebensräumen und einer schonenden und biodiversitätsfreundlichen Landwirtschaft unterstützt werden.

  • Landwirtschaft ökologisch modernisieren
    Sowohl die Präzisionslandwirtschaft als auch die Automatisierung von landwirtschaftlichen Betrieben sollen die Abhängigkeit von Betriebsmitteln (z. B. von Wasser und Pestiziden) verringern und die landwirtschaftlichen Praktiken ökologisch nachhaltig gestalten. So können beispielsweise Felder mit Sensoren überwacht, oder Schädlinge mit Lasersystemen bekämpft werden.

  • Forschung für resilientere Pflanzen intensivieren
    Die Forschung und die eventuelle Aufnahme von gentechnisch veränderten Pflanzen in das Produktionsportfolio soll intensiviert werden. Eine sichere Anwendung dieser Techniken gewährleistet die Förderung der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel, der Nachhaltigkeit der Lebensmittelproduktion, sowie der landwirtschaftlichen Praktiken.

  • Boden- und Biodiversitätsbelastung messen und bekämpfen
    Die Belastung der Böden und Biodiversität soll besser gemessen und Richtwerte forciert werden.

  • Nährstoffkreislauf schliessen
    Die Schliessung des Nährstoffkreislaufs fokussiert sich auf eine Minimierung von Nährstoffverlusten und fördert Systeme, die Nährstoffe wiederverwenden und so einen Kreislauf bilden. So soll beispielsweise Phosphor aus Schlacke zurückgewonnen, die Stickstoffverwendung durch artenspezifische Dünger vermindert und CO2-intensiver Torf durch Alternativen wie Kokosfasern oder Kompost ersetzt werden.

Die 5+1 Herausforderungen

Volt hat 5+1 grundlegende Herausforderungen definiert, die in jedem europäischen Land und in Europa als Ganzes in Angriff genommen werden müssen.

Warum 5 + 1 Herausforderungen?

Die 5 Herausforderungen sind im Grunde für jedes Land die gleichen, aber ihre Umsetzung kann auf nationaler Ebene angepasst werden, um den lokalen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.

Die Herausforderung Nr. +1 - unser Vorschlag zur Reform und Stärkung der EU - ist in allen unseren nationalen Programmen identisch.

Schau dir unser europaübergreifendes Programm an!
  • 01

    Intelligenter Staat

    Bildung und Digitalisierung sind Schlüsselelemente des 21. Jahrhunderts

  • 02

    Wirtschaftliche Renaissance

    Eine innovative Wirtschaft ist der Motor für den Fortschritt der Gesellschaft.

  • 03

    Soziale Gleichberechtigung

    Niemand sollte zurückgelassen werden - ungeachtet von Geschlecht, Einkommen, Religion oder Herkunft.

  • 04

    Globaler Ausgleich

    Europa muss seiner Verantwortung in der Welt zur Sicherung unserer gemeinsamen Zukunft gerecht werden.

  • 05

    Politisch aktive Bürgerschaft

    Die europäischen Bürger:innen müssen dazu in der Lage sein, fundierte politische Entscheidungen zu treffen, selbstständig über Wahlen hinaus Einfluss auf die Politik zu nehmen und ihre demokratischen Rechte auszuüben.

  • +1

    EU Reform

    Wir lieben die EU - das heisst aber nicht, dass es keinen Raum für Verbesserungen gibt.